Keine Arbeitsplätze für Hochqualifizierte – Aufschwungspropaganda eine Lüge?

Geschrieben von altonabloggt

12. August 2013 um 13:01

Mich erreichte ein Schreiben eines Akademikers, der nichts mehr möchte, als Hilfe und Unterstützung. Aufgrund der laufenden Diskussionen um den propagierten Fachkräftemangel in Deutschland, liest sich hier ein Schreiben, welches die Hilflosigkeit und dem irrsinnigen Matching-System in den Jobcentern, aber auch den wenigen Fachkräftestellen innerhalb der Jobbörse darstellt. Ein Blick in die Bewerber des internen Systems zeigt, dass hochqualifizierte Fachkräfte aller Bereiche vorhanden sind. Schaut man weiter, kann jedoch oftmals festgestellt werden, dass die Lebensläufe dieser Fachkräfte nicht aktualisiert sind, Studiengänge fehlen und das Matching-System liefert Helfertätigkeiten. Sind die Betroffenen länger als vier Jahre aus ihrem Beruf heraus, werden oftmals die Studiengänge irrelevant und haben keine Gültigkeit mehr. So werden aus hochqualifizierten Fachkräfte Ungelernte. Erwerbslosen werden somit Berufsausbildungen und Studiengänge mit einem Klick abgesprochen. Gleichzeitig entsteht damit die Berechtigung dieser Stigmatisierten und Degradierten für eine Zuweisung in den prekären Arbeitsmarkt, da besonders hier Ungelernte gesucht werden. Es darf nicht sein, dass Menschen mit einem Klick ihr beruflicher Lebensweg entzogen wird, dass Ausbildungen ignoriert werden und die Bundesregierung dieses legitimiert. Ein Affront für alle Betroffenen.

Mit der Bitte um Veröffentlichung des Verfassers:

„Ich bin derzeit als “Schuldnerberater” tätig d.h., ich stehe mit beiden Füßen im berufstätigen Leben”. Ich nutze dabei meine akademischen Qualifikationen und profitiere auch in großem Umfang von meinen umfangreichen beruflichen Erfahrungen. Mein Lebenslauf ist aktualisiert und berechtigt auch kein Jobcenter zum Absprechen von Qualifikationen und zur Stigmatisierung meiner Person. Und ganz besonders nicht vor der von Politikern stets propagierten Arbeitsmarktpolitik, dass dem Arbeitskräftemangel an qualifizierten Leuten nur durch Zuwanderung entgegengewirkt werden kann.“

„Meine Tätigkeit als “Schuldnerberater” ist derzeit mit der einer “ehrenamtlichen Tätigkeit – ohne Einkommen-” zu vergleichen, da alle finanziellen Zusagen der Agentur nicht eingelöst wurden und somit definitiv nur der gezielten Täuschung meiner Person und zugunsten der Arbeitslosenstatistik dienten.“  

Umfangreichen Eigeninitiativen wie z.B. mein Vermittlungsansinnen (einschl. Bereitschaft zum Wohnortwechsel, ggfs. sogar ins Ausland!), um diesen schikanösen JC-Widrigkeiten zu entgegnen werden seit Jahren ignoriert, d.h obwohl auch das Jobcenter einer gesetzlich vorgeschriebenen Mitwirkungspflicht bei der Abhilfeschaffung der Hilfebedürftigkeit unterworfen ist. Hier aber geht es ausnahmslos um Entmündigung des “Kunden” mittels permanenter Sanktionsdrohungen bzw. deren Umsetzung. 

Das Fehlen von qualifizierten Leuten ist nur „Aufschwungspropaganda“ 

BEWEIS: „Ausbeute von über 5 Jahren einseitig engagierten Kampfes als Akademiker um Stellenvermittlung!

Sehr geehrte Mitglieder der xxx-Redaktion,

um wirkliche Hilfe und Unterstützung in oben benannter und nachfolgend kurz geschilderter Problematik zu bekommen, wurde mir mehrfach von kompetenter Seite der Schritt empfohlen, mich doch endlich mal an den: xxx-VERLAG zu wenden, was ich hiermit tue.

Problemschilderung: Als 2006 die Firma, in der ich und mein Sohn beschäftig waren, schließen musste, wurde mir nach Monaten von der Arbeitsagentur dringend angeraten mich selbständig zu machen: “Das wäre die einzigste Möglichkeit der Arbeitslosigkeit zu entkommen”. Auf Grund meiner akademischen Abschlüsse und langjährigen umfangreichen beruflichen Erfahrungen wurde mir als Unternehmen eine “Schuldnerberatung” empfohlen. Da derartige Beratungen lt. Gesetzgebung grundsätzlich kostenfrei zu erfolgen haben, war die vor Zeugen getätigte Zusicherung des “Abschluss eines Leistungsvertrages” eine logische Konsequenz. Den Sohn solle ich im Unternehmen anstellen. Er hätte somit nicht nur einen sozialversicherungspflichtigen Job, sondern könnte bei mir seine Kaufmannslehre bei mir fortsetzen, da ich im Besitz einer Ausbildungsnachweises bin und auch schon zuvor für seine Ausbildung verantwortlich war. Hierfür wurde schriftlich ein „Eingliederungszuschuss“ zugesichert.

Ich scheute mich nicht, auch im Interesse meines Sohnes und seiner beruflichen Zukunft, und stellte mich mit 60 Jahren dem damit verbundenen Risiko und machte mich selbstständig. Als ich vom Jobcenter die Umsetzung der nachweisbaren finanziellen Zusagen erbat, wurde trotz erdrückender Beweislast zur Kenntnis nehmen, dass all die Zusicherungen nur der „arglistigen Täuschung“ dienten. Jetzt sind wir ganz mittellos, weil für das Unternehmen unser wenig Erspartes draufging. Sie können sich gewiss vorstellen, dass man als allein erziehender Vater in all den Jahren gewiss keine Reichtümer anhäufen konnte.

Daraufhin bat ich im August 2010, da lt. Brüderle die Wirtschaft dringend qualifizierte Kräfte sucht zusätzlich um Stellenvermittlung. Mein eigenständiges Bemühen um eine andere Lösung wurde völlig ignoriert.

„Mein Kampf“ um Arbeit dauert nunmehr schon über 5 Jahre an und füllt inzwischen Ordner. Wie heißt es im Räuber Hotzenplotz so treffend: „Beamte denken nicht!“ Sie haben nicht einmal ein schlechtes Gewissen engagierte Menschen zu schikanieren. Die Menschen, die ihnen das monatliche Ein- und Auskommen bis an Lebensende sichern.

Mich hingegen erwartet nach über 45 langen Arbeitsjahren (vorwiegend in leitenden Funktionen tätig) und pausenlosen Beitragszahlungen in deutsche Sozialkassen eine Rente in „beachtlicher Höhe“ von ca. EUR 800,00/Monat.

Man gewinnt immer mehr den Eindruck, dass die Verantwortlich davon überzeugt sind, dass Beamte, Arbeitslose und Rentner sich gegenseitig ernähren können!

Das böse Erwachen kommt ganz sicher und wird nicht lange auf sich warten lassen!

Alles Nichtgenannte entnehmen Sie bitte den gleich im Anschluss beigefügten Anlagen. Selbstverständlich stehe ich Ihnen gerne zur Beantwortung evtl. offener Fragen zur Verfügung

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AUSZUG aus meiner Reaktion vom 27.07.13 auf das Schreiben vom Jobcenter Görlitz vom 26. Juli 2013

„Werte Frau, 

bestimmte Formulierungen können nicht hingenommen werden, die so ganz einfach nicht stimmen. Sie erwecken entgegen unserem vor Zeugen geführten Gespräch und Ihren eigenen Mail-Bestätigungen den Eindruck von einseitig angezeigten und allseits überzogenen Ansprüchen. 

Jedoch ist belegbar, dass wir gemeinsam und vor Zeugen, anhand vorhandener akademische Abschlüsse und einschlägigen beruflichen Erfahrungen den Rahmen infrage kommender Unternehmungen großzügig abgesteckt haben. Meine Entlohnungsvorstellung (EUR 4.000,00 bzw. 3.500,00 brutto) nahmen Sie ebenfalls freudig zur Kenntnis, da diese lt. Ihrer beruflichen Erfahrung keinesfalls überzogen war, im Gegenteil und sahen auch darin einen weiteren Garant für eine kurzfristige erfolgreiche Vermittlung. 

Ihr Schreiben erhebt den begründeten Verdacht beweisführend zu sein, dass die Behauptung der Politiker: „die Wirtschaft suche händeringend qualifizierte Menschen“ lediglich der „Aufschwungs-Propaganda“ dient. Wie könnte es sonst sein, dass vom Jobcenter Görlitz seit über 4 Jahren nicht eine einzige Vermittlung erfolgt ist und das, obwohl ich sogar Bereitschaft zum Wohnortwechsel innerhalb ganz Deutschland, ggfs. sogar ins Ausland erklärt habe. 

Diese seit Jahren praktizierte Null-Aktivität des JC Görlitz bestätigt u.a. auch den BILD- Kommentar von Ernst Elitz vom 18. Juli 2013:  VERMITTELN, – n i c h t VERÄPPELN!

http://www.bild.de/news/standards/hartz-4/vermitteln-nicht-veraeppeln-31386716.bild.html

Ich beabsichtige Ihr Scheiben, sowie den kompletten Vorgang in rechtlich abgesicherter Form verschiedenen Zeitungen zur geeigneten Publizierung zu überreichen. Es kann nicht angehen, dass es für qualifizierte einheimische Bürger deutschland- bzw. europaweit keinen Job gibt. Eher erheben die haltlosen Aussagen Ihres Schreibens und somit die „Null- Vermittlungsausbeute“ den begründeten Verdacht der Diskriminierung meiner Person, als älteren Arbeitslosen, der durch arglistige Täuschung zum „Opfer des Systems“ wurde und nunmehr mittels jahrelangen JC-Schikanen (einschl. versuchter Rechtsbeugung) womöglich zu einem gefügigen und willenlosen 1-Euro-Jobber (trotz vorhandener Qualifikationen und beruflichen Erfahrungen) degradiert werden soll. Ich verlange unverzüglich qualifiziert vermittelt zu werden!“

AUSZUG aus meiner „Erneuten Antragstellung auf Vermittlung“ vom 16.07.13, gerichtet an das Jobcenter Görlitz

„Werter Herr xxx in Nutzung der Hinweise durch das SG Dresden stelle ich hiermit Antrag auf Vermittlung nach § 35 SGB III Abs. (1) und (2) sowie Leistung zur Eingliederung nach § 16 SGB II (1).

Da aus den oben genannten Paragraphen unschwer eine Vermittlungspflicht des JC zu erkennen ist, gehe ich davon aus das meiner Vermittlung nunmehr nach über 4 Jahren Jobcenter-Untätigkeit nichts mehr im Weg stehen sollte. In diesem Zusammenhang möchte ich an folgende Notiz des JC Görlitz erinnern: 

„xxx ist weiter in Selbständigkeit, ist aber zusätzlich an Vermittlungsvorschlägen interessiert!“

Gesprächsnotiz der ARGE Görlitz 2010 

Bei evtl. einem „planmäßigen“ Verlust der Notiz, kann selbige auf Wunsch dem Jobcenter in Kopie zugesandt werden, so auch meine mehrfach schriftlich erklärte Bereitschaft für einen geeigneten Job

  • § den Wohnort deutschlandweit, ggfs. – auch ins Ausland zu verlegen. 

Dies war meine Antwort auf Ihre unerhörte Interviewbehauptung: „ältere Menschen sind unflexibel!” 

Die vorliegende unterstützende Zuarbeit seitens des SG Dresden basiert nicht zuletzt auch auf

  • meine vorhandenen akademischen Abschlüssen, der Tatsache, dass die Wirtschaft dringend qualifizierte Arbeitskräfte sucht und  – vor allem auf die langjährigen und einschlägigen Erfahrungen älterer Menschen weder verzichten will noch kann. 

Was den zugesicherten „Abschluss eines Leistungsvertrages“ anbelangt, so hat nunmehr darüber das LSG Chemnitz zu befinden. Das SG Dresden beruft sich mit Gerichtsbescheid hauptsächlich auf das Fehlen eines Schriftstückes. Wie hinreichend bekannt, so hatte ich ein solches Schriftstück erbeten. „Sie sollten den Zusagen des Jobcenters etwas mehr Vertrauen schenken“ war die einzigste Reaktion darauf. Mein Vertrauen wurde auf das Schändlichste in Umsetzung „arglistige Täuschung – im Amte-„ ausgenutzt!“ 

Anmerkung in eigener Sache: Auszug aus Mail: Würden Sie so freundlich sein und mein Problem in rechtlich abgesicherter Form auf Ihrer Webseite publizieren, um den Beweis zu liefern (die Praxis ist das Kriterium der Wahrheit!), dass es weder einen Fachkräftemangel geben kann, noch einen Aufschwung. Aus reiner Verzweiflung heraus greift man „zu jedem Strohhalm“ und immer verbunden mit Hoffnung.

5 Gedanken zu “Keine Arbeitsplätze für Hochqualifizierte – Aufschwungspropaganda eine Lüge?

  1. Eben weil es bezahlte Profis sind, die auf Amateure gehetzt werden. Darum braucht’s auch diese Erkenntnis, dass man professioneller Meinungsmache ausgesetzt ist. Mit einer einfachen Gegenargumentation ist diesen Leuten nicht beizukommen, denn sie haben leichtes Spiel, wenn sie alles in Frage stellen. Denn die Lügen findet man an jeder Ecke, die Wahrheit jedoch muß man selbst suchen. Für Verbrecher muß die heutige Zeit die Erfüllung ihrer Träume sein.
    Es bedarf heute gezieltem Training, damit man nicht so einfach darauf herein fällt und niemand darf sich sicher sein, ob er das nicht schon bereits tut. Denn wer die Geschichte schreibt, der schreibt die „Wahrheit“. Schon ganz einfach daran zu erkennen, daß die kriegerischen und grausamsten Herrscher große Persönlichkeiten waren, weil sie so viel wie möglich der Völker unterworfen hatten, während Herrscher die es verstanden haben ihr Volk möglichst vor Krieg und Eroberung zu bewahren, nicht erwähnenswert sind. Das ist heute schon ein MEM, d.h. aufsehen soll man zu den Kriegern und Schlächtern, und nicht die anderen erkennen. – Es ist da bei weitem nicht so, dass diese Völker dazu getrieben wurden, nein, denn Napoleon z.B. wurde von den Franzosen verehrt. Denn das was zuerst aus den Köpfen der Leute muß, ist dass wer gewinnt das Sagen hat (oder wer Geld hat, oder wer rhetorisch geübter ist). Heute wäre es schon ein Erfolg, wenn monetärer Erfolg zu haben, als negativ und nicht als positiv gesehen wird und Reichtum kein Indiz für persönliche Reife darstellt.

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  2. Ich spreche damit nur das Desinteresse und die Ignoranz an. Denn wer sich nicht um Wahrheit bemüht, der wird sie auch nie erfahren. Was sie mit der Unwahrheit meinen, die vor der Lösung gemeldet wurde, verschließt sich mir. Meinen sie damit die HartzIVlert als Sozialschmarotzer, welche in Wirklichkeit die Bankster(weil sie weder Steuern bezahlen, noch irgendetwas positves leisten) sind? Oder was haben sie damit gemeint?
    Ausserdem unterstützt jeder, der diese Leute stützt auch deren Interessen. Ein Sparkonto bei der Bank oder die Zeitung zu Hause. Einzig und allein die GEZ-Gebühr sagt uns ehrlich um was es geht. Im Zweifel holt man sich das Geld dafür.

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    • Ich spreche mit Unwahrheiten Lügen an. Heute besteht Propaganda nicht aus plumpen Lügen. Sondern diese Lügen werden eingebettet in Halbwahrheiten, Weggelassenem und Wahrheiten. Wer nur flüchtig diese Nachrichten, Berichte und Informationssendungen sieht oder hört, wird meistens darauf reinfallen wenn er nicht aktiv nach anderen Meldungen und andere Quellen sucht. Das setzt ein Misstrauen voraus, die die meisten Menschen nicht mehr haben.
      Das Hinterfragen fehlt. Und wer bereits hinterfragt hat, wird mit vielen Meldungen konfrontiert, die wieder Dinge behaupten, die entweder nicht stimmen oder verdreht werden.

      Jeder sollte dabei immer fragen, wessen Interesse wird bedient, wenn dies oder jenes geschieht oder wenn Bürger etwas tun sollen oder nichts unternehmen sollen. Diese Manipulation funktioniert bereits so gut, dass Bürger, die bereits dabei sind das Vorhaben zu durch schauen, eben wieder an der Nase durch die Manege geführt werden.

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  3. Warum werden eigentlich noch Zeitungen und Illustrierte gekauft, TV geschaut und Radio gehört, wenn uns genau solche Informationen vorenthalten werden? Also wo ist das Problem oder besser gefragt, wer ist das Problem?

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    • Das sind gute Fragen, die genau die Personen beantworten können, die diese Probleme schaffen, aber nicht beantworten werden. Vielmehr werden Desinformationen gestreut um vom eigentlichen Vorhaben ab zu lenken. Und sie bieten den Anschein einer Lösung an, die auf die Unwahrheit beruht, die vor der Lösung gemeldet wurde.
      Aber mit ihren Fragen scheinen sie zu vermuten, wer das Problem darstellt? Weshalb haben sie dieses Problem nicht näher benannt und in eine Meinung verpackt?

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